Schluss mit dem Digital Gender Gap

Technologie ist für alle da.

Das Projekt X-Fem richtet sich an Frauen in der Ausbildung mit dem Ziel, ein E-Learning zu Empowerment und Wissen für die digitale Arbeitswelt der Zukunft zu entwickeln und bereitzustellen.

Wir möchten den Digital Gender Gap verringern und Auszubildende stärken, sodass sie in digitalen Themen selbstbewusst ihre Kompetenzen unter Beweis stellen können.

Drei gute Gründe für unser E-Learning

1

Digitale Kompetenzen sind unverzichtbar …

… und vergleichbar wichtig wie Lesen, Schreiben und Rechnen, denn der digitale Wandel betrifft nahezu alle Berufsfelder.3

2

Digital Natives?!

Von „Digital Natives“ wird erwartet, dass sie allein durch das Aufwachsen in einer digitalen Welt die notwendigen Fähigkeiten erwerben. Studien zeigen ein anderes Bild und legen dar, wie unvorbereitet sich junge Menschen fühlen​.4, 5, 6, 7, 8

3

Note: mangelhaft

Laut Ausbildungsreport der DGB-Jugend ​8​ von 2023 fühlt sich ein Drittel der Auszubildenden nur „ausreichend“ oder „mangelhaft“ auf die durch die Digitalisierung entstehenden Anforderungen vorbereitet.

Mehr Empowerment
durch Wissen, Soft Skills & Role Models

Das E-Learning verfolgt zwei Ziele: Die Stärkung von digitalen Kompetenzen und das Empowerment.

Zum einen sind Kompetenzen von Frauen im digitalen Bereich, insbesondere bei vermeintlich komplizierteren Themen, tatsächlich etwas geringer als die von Männern, deshalb möchten wir genau da Wissen vermitteln. Zum anderen trauen sich Frauen im Digitalen weniger zu und unterschätzen ihre Fähigkeiten. Genau da brauchen wir Empowerment durch präzises Wissen, wichtigen Soft Skills und starken Vorbildern.

Was ist der Digital Gender Gap?

Der Digital Gender Gap bezeichnet die Lücke zwischen den Geschlechterrollen in Bezug auf digitale Teilhabe, auf digitale Kompetenzen und auch im Hinblick auf die Berufswahl – und lässt sich durch Zahlen belegen:

Weltweit gesehen sind nur 20 Prozent der Stellen im MINT-Bereich mit Frauen besetzt.1

Nur 16,5 Prozent der Patente werden von Erfinderinnen angemeldet.1

Im Jahr 2021 lag für die MINT-Fächergruppen der Frauenanteil an Abschlüssen in Dualen Ausbildungsberufen bei 11 Prozent​.2

Im Subindex „Digitale Kompetenz“ des D21-Digital-Index (Sonderauswertung zum Thema „Digital Gender Gap“10) besteht zwischen Frauen und Männern im Alter von 14 bis 24 Jahren eine Lücke von 8 Indexpunkten (Gesamtbevölkerung: 12 Indexpunkte).

Frauen schätzen ihre Fähigkeiten geringer ein als Männer, insbesondere bei vermeintlich schwierigeren oder komplizierteren Themen, z.B. bei Begriffen wie „Künstliche Intelligenz“ und „Virtual Reality“10 oder Aufgaben wie „technische Schwierigkeiten selbstständig beheben“.11

Bei Schüler*innen im Alter von 15 Jahren gibt es keinen signifikanten Unterschied zwischen den Geschlechtern in Bezug auf digitale Kompetenzen.6, 12, 13, 14

Gleichzeitig schätzen im Alter von 15 Jahren Jungen ihre digitalen Fähigkeiten höher ein als Mädchen.14

Bestehende Geschlechts-Stereotype beeinflussen das Interesse von Mädchen an digitalen und naturwissenschaftlichen Themen und können dazu führen, dass sie ihre eigenen Fähigkeiten und Motivation unterschätzen.15

Folgen des Digital Gender Gaps

Zunächst einmal sind digitale Fähigkeiten in der digitalen Welt von heute und morgen einfach wichtig, um die eigene Zukunft mitgestalten zu können. Nur wer weiß, was digitale Begriffe bedeuten, und deren Chancen und Risiken einschätzen kann, ist auch in der Lage, für seine Rechte einzustehen und Technologie zu seinem Vorteil zu nutzen. 

Außerdem ist es problematisch, wenn Entwicklungsteams hauptsächlich aus Männern bestehen und Geräte und Anwendungen dadurch vor allem aus männlicher Sicht gedacht sind. Studien zeigen nämlich, dass Frauen Technologien vor allem dann nutzen, wenn diese intuitiv zu bedienen sind.16

Zudem zieht der Digital Gender Gap weitere Lücken nach sich, wie den „Gender Pay Gap“, den „Gender Participation Gap“ und den „Gender Leadership Gap“.17

Mal anders ausgedrückt:

Eine Analyse von McKinsey18stellt heraus, dass das Bruttoinlandsprodukt von Europa um 260 Milliarden bis 600 Milliarden Euro steigen würde, wenn sich der Anteil der Frauen in Tech-Positionen bis 2027 auf 45 Prozent erhöhen würde  – das entspräche einer Verdopplung des Frauenanteils. 

Warum machen gerade wir das?

Das neue E-Learning im Projekt X-Fem soll durch Gestaltung und Inhalte speziell weibliche Auszubildende ansprechen und für die digitale Zukunft stark machen. Und wir möchten Euch mitnehmen bei der Entwicklung: Was sind Eure digitalen Themen? Wie sieht ein ideales E-Learning aus, das Spaß macht und gleichzeitig kompetent? 

Wir sind

seit mehr als
20 Jahren

in der digitalen Bildung unterwegs und machen seitdem Mädchen und junge Frauen zu Gestalterinnen der Zukunft.

Wir wissen, dass

KI in der Berufsausbildung

wichtig ist. Gemeinsam mit der Google Zukunftswerkstatt schulen wir daher Ausbilder*innen und Auszubildende in diesem Themenbereich.

Wir brauchen Deine Meinung

Machst Du gerade eine Ausbildung oder hast Deine Ausbildung 2022 oder 2023 abgeschlossen? Dann schenk uns 15 Minuten Deiner Zeit und hilf uns herauszufinden, was Du im Bereich digitaler Kompetenzen brauchst! 

Quellen
  1. DGB-Bundesvorstand, „Ausbildungsreport 2023,“ 2023.
  2. Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V., „Datentool Duale Ausbildung,“ 2022.
  3. M. West, R. Kraut und H. Ei Chew, „I'd blush if I could: closing gender divides in digital skills through education.,“ Unesco, 2019.
  4. Deutsches Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet, „DIVSI U25-Studie: Euphorie war gestern - Die „Generation Internet“ zwischen Glück und Abhängigkeit,“ 2018.
  5. Vodafone Stiftung Deutschland, „Kompetent in die Zukunft? Junge Menschen über ihre Vorbereitung auf ein Leben in Digitalität,“ 2023
  6. B. Eickelmann, W. Bos, J. Gerick, F. Goldhammer, H. Schaumburg, K. Schwippert, M. Senkbeil und J. Vahrenhold, „ICILS 2018 #Deutschland. Computer- und informationsbezogene Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern im zweiten internationalen Vergleich und Kompetenzen im Bereich Computational Thinking,“ 2019.
  7. S. Jahn, L.-S. Müller, T. Wolf, S. Exel und A. Herrmann, „D21-Digital-Index 2022/23. Jährliches Lagebild zur Digitalen Gesellschaft,“ Initiative D21 e.V., 2023.
  8. L. Nüßlein und J. Schmidt, „Digitale Kompetenzen für alle,“ 2020.
  9. UN Women, „Progress on the sustainable development goals: The gender snapshot 2022,“ 2022.
  10. Initiative D21 e.V.; Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chanchengleichheit e.V., „Digital Gender Gap. Lagebild zu Gender(un)gleichheiten in der digitalisierten Welt,“ 2020.
  11. S. Pfaff-Rüdiger, S. Herrmann, L. Cousseran und N. Brüggen, „Kompass: Künstliche Intelligenz und Kompetenz 2022. Wissen und Handeln im Kontext von KI,“ Herausgegeben vom JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis, 2022.
  12. R. Bachmann, F. Hertweck, R. Kamb, J. Lehner, M. Niederstadt und C. Rulff, „Digitale Kompetenzen in Deutschland - eine Bestandsaufnahme,“ RWI Materialien No. 150, 2021.
  13. T. Gnambs, „The development of gender differences in information and communication technology (ICT) literacy in middle adolescence,“ Computers in Human Behavior, 2021.
  14. T. Gnambs und M. Senkbeil, „Wie entwickeln sich ICT Kompetenzen im Jugendalter?,“ NEPS Forschung kompakt, Nr. 1, 2023.
  15. EIT RawMaterials, „Women & Girls in STEM Forum 2022. Policy Brief,“ 2022
  16. Y. Lott, „Der Gender Digital Gap in Transformation?,“ Bd. 81, 2023.
  17. S. Franken und M. Wattenberg, „Digital Gender Parity? Gender-Specific Attitudes and Competencies of Young Professionals in Germany,“ Proceedings of the 2nd International Conference on Gender Research (ICGR19), pp. 253-260, 2019.
  18. S. Blumberg, M. Krawina, E. Mäkelä und H. Soller, „Women in tech: The best bet to solve Europe's talent shortage,“ 2023.